Es gibt Begegnungen, die verändern uns leise – und doch für immer.
Eine solche Begegnung war für mich Professor Sokolowski.
Ein Mensch voller Tiefe.
Während meiner Zeit im Kloster durfte ich zwei Jahre lang eine Ausbildung bei ihm machen. Schon bei der ersten Begegnung spürte ich: Dieser Mensch ist außergewöhnlich.
Professor Sokolowski war ein griechisch-orthodoxer Jesuit, ein faszinierender Vortragender, unglaublich belesen. Er sprach 13 Sprachen und verstand noch viele mehr. Er hatte alle großen Weltreligionen in ihrer Ursprache studiert – und verband dieses Wissen mit einer tiefen, lebendigen Spiritualität.
Für mich war es beeindruckend, jemandem zu begegnen, der nicht nur Wissen ansammelte, sondern es mit Herz und Leben füllte.
Geld als Werkzeug – niemals Hindernis
Ich erinnere mich noch genau an unsere erste Begegnung. Damals hatte ich gerade das Bildungshaus St. Hildegard übernommen, das ich auf- und ausbauen sollte. Voller Energie dachte ich: Wie großartig wäre es, wenn wir ein Seminar mit ihm anbieten könnten!
Also fragte ich ihn, was ein Wochenende mit ihm kosten würde.
Seine Antwort vergesse ich nie:
„Wenn Jesus für die Kunde des Evangeliums etwas verlangt hätte, dann wäre es heute noch nicht bekannt. Gib mir einfach, was du für stimmig hältst.“
Zuerst machte mich diese Antwort sprachlos. Bedeutet das, dass wir kein Geld für unsere Arbeit nehmen dürfen? Nein. Es bedeutete etwas anderes: Dass das, was uns geschenkt ist, nicht zum Selbstzweck wird. Dass wir teilen dürfen, was wir empfangen haben. Und dass Geld immer Werkzeug sein darf – niemals Hindernis.
Diese Sichtweise begleitet mich bis heute. Sie erinnert mich daran: Fülle entsteht, wenn wir im Fluss bleiben und das weitergeben, was uns geschenkt ist.
„Geh dorthin, wo für dich mehr Leben möglich ist“
Doch die Begegnung mit ihm ging noch tiefer.
Einmal fragte er mich ganz unvermittelt:
„Willst du das Kloster verlassen?“
Ich war erschrocken. „Natürlich nicht! Ich bin doch berufen.“
Sein Blick war ruhig, seine Worte klar:
„Berufen sind wir alle. Gott ist ein Gott des Lebens. Geh dorthin, wo für dich mehr Leben möglich ist.“
Dieser Satz traf mich mitten ins Herz. Wie konnte ein Jesuit mir, einer Ordensfrau, so etwas sagen?
Und doch blieb er. Er hallte in mir nach. Er wirkte.
Neun Monate später war mir klar: Meine Berufung blieb – doch mein Weg würde ein anderer sein.
Berufung bedeutet nicht Festhalten
Heute weiß ich: Genau dieser Satz hat mir die Tür geöffnet in das Leben, das ich heute führe.
Ein Leben voller Freiheit.
Ein Leben voller Liebe.
Ein Leben voller Abenteuer und Hingabe.
Und immer noch ein Leben der Berufung – nur in einer anderen Form.
Denn Berufung bedeutet nicht, an einer äußeren Form festzuhalten.
Berufung bedeutet, dem Leben zu folgen. Zu vertrauen, dass Gott uns immer dorthin ruft, wo wir aufblühen.
Deine Einladung
Vielleicht magst du dir in dieser Woche zwei Fragen mitnehmen: Wo spürst du, dass für dich mehr Leben möglich ist?
Wo darfst du dir erlauben, alte Formen loszulassen – um Neues zu wagen?
Manchmal sind es kleine Schritte, manchmal große Entscheidungen. Doch sie alle führen dich näher dorthin, wo du aufblühst.
Denn Gott ist – und bleibt – ein Gott des Lebens.
Und das Leben ruft dich dorthin, wo dein Herz lebendig wird.
The power of my life is love.
In Liebe
Amata
Backoffice-Bearbeitung: Nadja Mondy
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